5 Wörter, die dein Leben verbessern können

Cassandra Schlangen
21.03.2024

Stell dir vor, du bist zu Hause und hast gerade alles in pikobello in Ordnung gebracht.
Aufgeräumt, gesaugt, gewischt. Du freust dich auf deinen Sessel, deinen Kaffee und dein Buch.
In dem Moment stürmt dein Kind von draußen rein, voller Euphorie. Irgendwas hat es im
Garten entdeckt und das will es dir ohne Punkt und Komma schneller erzählen, als sich der
kleine Mund bewegen kann. Den Kumpel hat es im Schlepptau gleich dabei. Natürlich hat dein
Sprössling vergessen die Schuhe auszuziehen, denn er ist ja voll im Eifer des Gefechts. Dein
Blick wandert in Millisekunden in das vor Glück überschäumende Gesicht deines Kindes und dann auf den Dreck, den es beim Laufen nicht nur auf dem Boden verteilt, sondern auch noch im hohen Bogen beim reinlaufen durch die Wohnung schleudert. Siehst du den Dreck fliegen?

Jeder Moment, in dem du auf etwas reagierst, ist magisch.

Welches Wort kommt dir sofort in den Sinn? Ist das Wort das Beste in der Situation und auch das
Beste für die Nachwirkungen? Beziehung statt Erziehung, was liegt dir näher, was ist dir wichtiger?

Oft reagieren wir aus dem ersten Impuls heraus, was fehleranfällig ist und zu ungünstigen
Entscheidungen verleitet. Im Nachgang ärgern wir uns und hätten uns eine bessere Reaktion
gewünscht. Genau deswegen stelle ich dir in dem Blogpost 5 Wortpaare vor, die dir ein weiser Coach
sein können. Du kannst in vielen Situationen die Paare durchspielen und damit lernen, dir andere
Handlungsalternativen zu ermöglichen, mit denen du dich deutlich wohler fühlst.

Worte sind mächtig.

Ein kleines Wörtchen kann eine Situation in eine völlig andere Richtung lenken. Worte sind wie
blitzschnelle Pfeile, die treffen und verzaubern, trösten, aber auch verletzen und verstören können.
Sie wirken wie ein Medikament, nur schneller und genauer.

Worte bewegen Menschen, können Kriege anzetteln, eigene Wahrheiten und das Denken verändern.
Worte sind Waffen, die allen zugänglich sind und im positiven als auch im negativen Sinn benutzt
werden können und andere aber auch einen selbst beeinflussen.

Worte sind die Kleidung unserer Gedanken.

Die meisten Worte im Leben, spricht man zu sich selbst. Es macht einen Unterschied, ob du zu dir im
Stillen sagst: „Ich kann das nicht.“ Oder „Ich kann das, denn ich werde das lernen.“

Die Art und Weise wie wir gelernt haben zu denken, zu schlussfolgern und zu bewerten hat eine
enorme Bedeutung für unser Gefühlsleben, unseren Selbstwert und unser soziales Miteinander.

Sie spiegeln unser Innenleben und die innere Wirklichkeit. Auch wenn sie manchmal nur als
Gedanken im stillen Hintergrund liegen bleiben, können Worte eine ganze Menge verursachen:
Gutes wie Schlechtes. Egal ob du einen Dialog mit dir im Stillen führst, etwas schreibst oder dich in
Gesellschaft unterhältst – deine Worte formen dich, bestimmen dein Verhalten in Situationen und
erzeugen damit Realität.

Kann es denn wirklich sein, dass ein Wort einen Unterschied machen kann? Nur ein Wort, dass einen
vollkommen anderen Weg einschlagen lässt? So wie du jeden Tag neu entscheidest, was du aus
deinem Kleiderschrank wählst, wie du dich zeigst und welche Wirkung du in dir und anderen
erzeugen willst, so kannst du auch deine Worte wählen, die dein Inneres zur Wirkung bringen.

Warum Worte mächtig sind

„Ich habe jetzt ein Putzfrau, da brauche ich dich nicht mehr.“ Das war ein Satz, den mir eine
vierfache Mutter aus ihrem Noch-Eheleben erzählte und gleichzeitig eines der Argumente, warum sie
überlegte, sich wirklich endgültig von ihrem Mann, dem Vater ihrer Kinder, zu trennen.

Ich bin sicher, dass du in deinem mentalen Vermächtnis viele Worte und Sätze zementiert hast, die
häufig oder intensiv, Emotionen in dir ausgelöst haben, die bis heute ihre Wirkung entfalten. Wenn
du das Wort Sommer liest und leise vor dir hinsprichst, passiert etwas mit dir. Und wenn ich dich
bitte, deine Augen zu schließen, und an einen schönen lauen Sommertag zu denken, an dem du
deine Zeit, die Liebe und die Natur genossen hast, wird es sich gut anfühlen, stimmt‘s? Vielleicht wird
dir sogar warm um‘ s Herz und ein Lächeln ziert dein Gesicht.

Kleine Worte, große Wirkung

Wusstest du, dass Worte wie „Müssen“ und das „Sollen“ ungesund sind, den Blutdruck erhöhen, die
Muskeln verkrampfen die Blutfettwerte steigen lassen? „Dürfen“ und „Wollen“ hingegen erreichen
das Gegenteil und erleichtern das klare Denken. Die Freie Universität Berlin ging in einem
Forschungsprojekt der Frage nach: Gibt es Sprachmuster, die die Entwicklung hemmen, das Lernen
stören und sogar die Gesundheit beeinträchtigen? Herausgekommen ist, dass der Effekt positiver
Sprachmuster und ihrer körperlichen Rückkopplungen auf den Sprechenden enorm ist. Positive
Sprachmuster helfen nicht nur der Gesundheit, sondern auch dem Selbstvertrauen, dem
Selbstbewusstsein und dem Selbstwertgefühl und sind im persönlichen wie auch im beruflichen von ​
enormer Bedeutung. Es macht einen Unterscheid, ob man zum Hotelgast sagt: „Ach, sie haben ja nur
das Standardzimmer gebucht.“ Oder „Schön, sie haben unser Standardzimmer für sich ausgewählt.“

5 Drehtürmomente für dich

Ich möchte ich dir fünf Wortpaare vorstellen, die dir eine bessere Alternative aufzeigen und
tatsächlich einen unterscheid machen. Probiere es gern aus.

wollen statt müssen

Wie weiter oben bereits beschrieben – wähle viel öfter das Wort wollen, bei dir und deinen Lieben.
Denn du musst nicht pünktlich sein. Du willst es, weil du nicht möchtest, dass jemand auf dich
wartet. Du must nicht warten, du möchtest, weil du Verständnis hast. Du musst nicht den Nachschlag
essen, weil du weißt, was dir guttut und du für dich einstehen möchtest. Du musst auch nicht als
Führungskraft die ziele erreichen. Du willst es. Stell dir mal vor, wie es wirken würde, wenn ein Coach
sagt: „Ich muss sie jetzt coachen.“ Da hat jeder Bock drauf. Nicht wahr? Genauso ist es mit
Mitarbeitenden, Kunden, Kindern…. „Ich muss jetzt kochen.“ „Nein, ich will es, weil ich mich auf
unsere gemeinsame Zeit beim leckeren Essen freue.“ Besser, oder?

Was möchtest du heute?

erfüllt statt gefüllt

Ist dein Tag gefüllt oder erfüllt? Und wenn dir deine Antwort nicht gefällt, was braucht es, um
zumindest zu einem wichtigen Teil in die Erfüllung zu kommen? Auch wenn es der ganze Tag nicht
schafft, erfüllt zu sein, sollte doch zumindest ein Teil darin zur Erfüllung beitragen. Niemand anders
kann dafür sorgen, dass ein Teil des Tages für dich erfüllt ist. Und sei es nur der kleine Moment, wenn
du dich mit deinem Kaffee der Sonne zuwendest und sie dir kurz ins Gesicht scheinen lässt.

Was ist heute dein erfüllender Augenblick?

dankbar statt enttäuscht

Ja, wir sehen leider zu schnell das Schlechte und verlieren uns, wenn wir nicht aufpassen, im
negativen Strudel der Gedanken. Zweifellos ist nicht alles schön und wünschenswert. Was wir aber
bereits haben, ist zu oft selbstverständlich und wird von uns zu Gunsten des Negativen übersehen.
Dabei haben wir so viel wofür wir dankbar sein können. Probiere es bitte in einem Moment aus,
wenn du dich dem Jammern und der Enttäuschung hingeben möchtest: Wofür bist du dankbar, auch
wenn es gerade nicht schön ist? Du wirst sehen, dass du etwas findest, wofür du dankbar sein kannst
und dass sich dein Gemüt sofort verändert.

Wofür bist du dankbar?

innehalten statt funktionieren

Zu schnell kommt die Antwort auf eine Frage geschossen, einfach nur weil die Antwort schon immer
deine Antwort war. Du hörst dein „JA“ schneller als dein Geist es zurückhalten kann und weißt,
sobald es über deinen Lippen ist, dass du wieder in die Falle getappt bist und jetzt nur noch schwer
aus dem selbst geschaufelten Loch herauskommst. Es ist nicht schlimm kurz innezuhalten, wenn
jemand etwas von dir will oder etwas zu dir sagt. Du musst nicht sofort reagieren, du möchtest lieber
kurz innehalten und nachdenken, was du wirklich willst.

Heute nur einmal mehr: innehalten statt funktionieren. Bei wem ist dir das heute wichtig?

langsam statt schnell

„Ich muss nur noch kurz die E-Mail fertig schreiben.“ „Ich muss nur noch kurz den Bericht fertig
schreiben.“ „Ich muss nur noch schnell den Geschirrspüler ausräumen.“ Tust du dir damit wirklich
einen Gefallen? Geht wirklich alles so schnell? Du darfst dir Zeit nehmen für deine Aufgaben, die Zeit ​
die sie brauchen. „Ich mache den Bericht fertig. Dann kann ich mich mit dem Thema beschäftigen.“
Mehr braucht es nicht. Setze dich nicht selbst unter Druck, sonst tun es die anderen auch.

Was geht bei dir nicht mehr „noch ganz schnell“?